| Prävention & Arbeitsschutz

Arbeitsschutz im Alltag unkompliziert umsetzen

Die Workshop-Teilnehmer diskutierten über die Einhaltung des Arbeitsschutzes im Zimmerer-Alltag und bewerteten den Austausch untereinander als gewinnbringend.

Mit dem Ziel „Arbeitsschutzorganisation abschließen!“ fanden im Herbst 2022 an zehn bayerischen Standorten für Innungsmitglieder kostenlose Workshops der Veranstaltungsreihe „Arbeitsschutz für Zimmerer“ statt. Dabei erhielten knapp 170 Teilnehmer praktische Tipps zur Arbeitsschutzorganisation – für mehr Sicherheit im Betrieb und auf der Baustelle. Die Vor-Ort-Termine ergänzten die Online-Schulungen, konnten aber auch unabhängig von diesen besucht werden.

 

„Wie sieht eine gute Unterweisung aus?“, „Wie finde ich einen roten Faden für die Gefährdungsbeurteilung?“, oder „Wie setze ich die bürokratischen Vorgaben im Alltag möglichst einfach um?“ sind gängige Fragen, die Zimmerer in Sachen Arbeitsschutz beschäftigen. Im Workshop wurden diese und weitere Punkte unter fachkundiger Leitung der BG BAU und der „secum GmbH“, einem Spezialisten für Arbeitssicherheit, erörtert – die Devise lautete „keine Frage soll unbeantwortet bleiben“.

 

Die Teilnehmer lobten den Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis, der den Referenten durch ihre wechselseitigen, aufeinander abgestimmten Vorträge geglückt ist. Besonders die Vertreter der BG Bau konnten ihre Praxiserfahrung mit dem Zimmererhandwerk gewinnbringend einsetzen, indem sie den Teilnehmern anschaulich vermittelten, „wie die BG-Vorgaben im Arbeitsalltag unkompliziert eingehalten und dokumentiert werden können“, wie Meister und Geschäftsführer Manfred Reckersdrees resümierte.

 

Die Teilnehmer bekamen Tipps und Tricks gezeigt, wie sie zum Beispiel mittels der Gefährdungsbeurteilungs-App „DigitGB“ der BG BAU schnell und einfach eine Sicherheitsunterweisung erstellen oder ihre Arbeitsmittel prüfen können. Außerdem erarbeiteten sie notwendige Maßnahmen gegen Absturz in schwierigen Standardsituationen, wie beispielsweise Dachaufrichten und Leitereinsatz. Hier wurde Bildmaterial, das die BG Bau auf Baustellen erstellt hatte, eingesetzt und gemeinsame Verbesserungsideen und Lösungen erarbeitet.

 

Dies sorgte für eine angenehme und offene Atmosphäre bei den Teilnehmern, die jeweils etwas aus dem eigenen Erfahrungshorizont beitragen konnten. „Sich mit anderen Zimmerern im Workshop auszutauschen war ein echter Gewinn! Ich lerne in einigen Punkten von der Erfahrung anderer, beispielsweise bei der Baustellenausführung. Dafür kann ich dem ein oder anderen im Bereich Technik etwas erklären, zum Beispiel im Umgang mit der DigitGB“, berichtete Juniorchef Max Retzer.

 

Vivien Rösner, Mitarbeiterin bei der Franz Seidel GmbH, erklärte: „Ich bin bei uns in der Firma ganz neu für den Bereich Arbeitsschutz zuständig und habe hier sehr viel Nützliches gelernt.“ Aber auch wer sich bereits länger mit der Thematik beschäftigt und auch schon die beiden Online-Seminare besucht hat, konnte noch neue Impulse mitnehmen oder „vorhandenes Wissen verfestigen“, so Manfred Reckersdrees.

 

Unternehmer, die sich mit dem Thema Arbeitsschutz beschäftigen oder Mitarbeiter dafür abstellen, wie zum Beispiel Vivien Rösner, profitierten doppelt von der Teilnahme am Workshop: Sie investierten in den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter und bekamen erklärt, wie sie Fördermittel der BG Bau aus der beitragsunabhängigen Förderung (3.000, 5.000 oder 10.000 Euro) in Anspruch nehmen. Diesen Seminarteil bewerteten die Teilnehmer besonders positiv: „Ich fand richtig gut, dass uns gezeigt wurde, welche Produkte und Maßnahmen die BG Bau unter welchen Bedingungen bezuschusst und wie wir als Zimmerer, denen Arbeitsschutz ja ohnehin am Herzen liegt, relativ einfach davon profitieren können“, erklärte Max Retzer.

 

 

Anhand von Negativbeispiel-Bildern erarbeiten die Teilnehmer gemeinsam Verbesserungsideen und Lösungen, angeleitet von der BG Bau.

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