Zimmerer: Ein Beruf mit Zukunft
"Finde dich heraus, und du erfindest dich selbst" - Dieser Spruch kommt im Theaterstück "Mit Herz und Hand" des Zimmermeisters Richard Betz vor. Er passt zu Betz, der seine Bestimmung als Zimmerer gefunden hat. Diese Begeisterung vermittelte er an die Schüler der Edmund-Grom-Mittelschule in Hohenroth und der Freiherr-von-Lutz-Mittelschule in Münnerstadt.
An über 30 Schulen führt Betz das Stück in diesem Jahr auf. "Viele kennen den Beruf des Zimmerers gar nicht", sagt er. Ohnehin habe eine jüngst in Deutschland veröffentlichte Studie gezeigt, dass Jugendliche höchstens zehn Berufe kennen. Und, meint Betz: "Das Handwerk wird unterschätzt."
Die Leonardobrücke kommt ohne eine einzige Schraube aus
Betz erzählt in seinem Stück die Lebensgeschichte des Paul Ballmer, der als gieriger Finanzhai beginnt und nach einem tiefen Absturz schließlich doch noch seinen Traumberuf findet und ergreift: das Zimmererhandwerk.
Auf unterhaltsame Art mischt Betz selbst Erlebtes mit Ausgedachtem, tritt immer wieder in einen Dialog mit seinem Publikum und baut nebenher aus kurzen Kanthölzern eine mehrere Meter lange sog. Leondardobrücke auf – ganz ohne Nägel oder Schrauben.
Spontanes Interesse an der Zimmererlehre
Im Anschluss bauen einige Schüler selbst die Brücke auf - und testen ihre Standfestigkeit. Und natürlich: Die Brücke hält. Der Beruf des Zimmerers und das Bauen mit Holz wecken Interesse. "Einer hat gleich gesagt, dass er Zimmerer werden will", erzählt Betz. Den jungen Mann hat er zum anwesenden Obermeister geschickt.
"Das ist beste Lehrlingswerbung"
Michael Eyrich-Halbig, Obermeister der Zimmerer-Innung Bad Neustadt/Bad Kissingen war in Hohenroth und Münnerstadt in Zimmererkluft vor Ort. Er freute sich über die positiven Rückmeldungen der Lehrer und Schüler. Sein Resümee: "Eine bessere Lehrlingswerbung gibt es nicht, als direkt bei den Schülern mit einer tollen Geschichte Werbung für unseren Berufsstand zu machen."